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Drive a Legend - CORVETTE
C6 Z06
Kurz zur Entstehung dieses Modells, zur Teilnahme am 24h Rennen von
Le Mans muss jeder Hersteller den gleichen Wagen strassentauglich
vertreiben. Die C6 Z06 kommt vom Rennsport, zur normalen C6 gibt es
einige Unterschiede, die Bedeutsamsten sind der 7-Liter Motor, breitere
Kotflügel und ein Aluminiumrahmen. Ausgelegt auf Leistung, geringes
Gewicht und hohe Karosseriesteifigkeit.
Damit gewann Corvette über Jahre viele Meisterschaften in der GT1-Klasse.
Von der ersten Probefahrt bis weitere 4 - 6 Wochen hatte ich sehr
viel Respekt vor dem Wagen. Nach 2
Monaten verschmolz die Z06 und ich zu einer Einheit, endlich kannte ich
ihr Potential, ihre Laune und ihr starkes Herz.
Am zweiten Tag nach dem Kauf fuhr ich Vormittags mit dem Wagen von
Zuhause weg, beim stark einschlagen in Schrittgeschwindigkeit "hüpft"
der Wagen, die Reifen radieren so stark, wie bei einem Sattelzug dessen
Reifen vom Anhänger, der auf engsten Raum drehen will. Erstmal geschockt
(ein Batzen Geld ausgegeben und dann auch noch Mängel?) rief ich einen
Corvette-Spezi an, der erklärte mir, das alle C6 Z06 eine Achsgeometrie
haben, die zum langsamen fahren mit stark eingeschlagenen Rädern zum
"hüpfen" bzw. radieren neigen. Meine hatte auch noch härtere Reifen
montiert. Der Wagen wurde ja für die Rennstrecke und schnelle Kurven
gebaut und nicht zum einparken mit ganz eingeschlagenen Rädern.
Alles klar, ich war danach erleichtert. Später war mir klar, das
dadurch man sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren konnte. Motorräder
und Kurven, es gab keine schnelleren Biker in Kurven, als mich und mein
Monster!
Auf Geraden, Ampelstart, ja da sollte der Biker gut 150 PS+ haben,
sonst sieht man nur meine Rücklichter. Stellt euch vor vom Stand aus auf
100 km/h und ihr müsst nicht schalten! Nein, die Z06 gibt es nur
als Schalter, kein Automatik! Richtig, der Wagen packt die 100 km/h
ohne durchschalten, d.h. im 1. Gang! Anfangs, ihr kennt es sicher, einen
anderen Wagen und man muss sich an Kleinigkeiten gewöhnen, bei mir und
der Z06 war es das Schaltgetriebe, super zum schalten... manchmal hatte
ich den 3. anstatt den 1. Gang drin und Anfangs nicht mal gemerkt, macht nix, packt der Motor ohne Mühe, dank der 7011 ccm. Ihr habt richtig gelesen! 7011 ccm verteilt auf 8 Zylinder.
Irgendwo sah ich mal ein Video, wie die Z06 getestet wurde und ich
glaube im 4. Gang angefahren wurde - Anfangs mit etwas schleifender
Kupplung und dann ohne durchschalten bis an die 280 km/h.
Ich bin schon vieles gefahren, aber sowas wie die Z06 hatte ich noch nie bewegt! Bei einem Leergewicht von knapp 1400 kg, Oldschool-2-Ventiler, der bis 7.000
Touren dreht, massig Hubraum, normales Schaltgetriebe. Ein richtiger
Sportwagen, nein - so nennen sich viele - ein reinrassiger Rennwagen mit
Strassenzulassung.
Der Motor geht wie ein Büffel an die Sache ran, giftig wurde sie ab
3.500 U/min, 1. Gang gut über 100, 2. Gang etwa 150, da wollten die
325er Hinterreifen die Karosse überholen. Bei Nässe fuhr ich selten und
ungern, machte ja keinen spass mehr, wenn man wie mit einem rohen Ei am
Gaspedal fahren muss, aber dann war es selbst im 3. Gang riskant,
Drehzahlkeller und dann Vollgas, lieber nicht. Manchmal zuckte es auch
im 4. Gang.
Aber was auch schön war, man konnte auch cruisen, eine Steigung hoch,
4. Gang aus dem Drehzahlkeller, wunderschön, man spürt, das da vorne
unter der Haube was grosses werkelte.
Überland rührte ich nur zwischen 2. 3. und 4. Gang rum, der 5.
seltener, den 6. Gang Autobahn ab 150 km/h, drunter nicht nötig - aber
sie konnte auch damit!
Habe bei mir ab Ortsausgang meine Hausstrecke, wenn ich mal Zeit
habe, schönes Wetter und mal kurz laufen lassen will. Ein Cirquit von
ca. 20 km, Berg hoch, lange Geraden, kaum Verkehr, eine kleine
Ortschaft, ein Stück baumfrei, links und rechts von der Strasse etwa 1,5
km ebene Wiese, wenn kein Verkehr aus dem Wald ab 100 raus
beschleunigen, nach 1 Km kurz auf 250 km/h hoch beschleunigt und dann
auslaufen lassen.
Verbrauch? Der 60 Liter Tank war immer nach 300 Km leer, also 20
Liter. Leistung heißt Arbeit mal Zeit. Bedeutet in kürzester Zeit viel
Strecke hinter sich bringen. Und das was das Triebwerk leistet, ist
jeden Tropfen Wert! Artgerechte Bewegung. Normal konnte ich die Vette
keine 100, oder gar 300 km bewegen, sobald Öl warm war, Feuer frei. Aber
man kann das Ding mit 13 Litern bewegen. Autobahnfahrten von
Corvettefahrern nannten des öfteren Verbrauchswerte sogar unter 10 Liter
auf 100 km. Im 6. Gang bei 100 km/h wuchtete die Kurbelwelle bei ca.
1.100 U/Min vor sich her.
Quelle: MotorBlogs - User E500AMG
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